Übergewicht: Hilft Gewichtsreduktion bei chronischem Schmerz?

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9. July 2024

Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor für viele verschiedene Formen chronischer Schmerzen, darunter Arthrose, Schmerzen in nicht gewichtstragenden Körperteilen, Kopfschmerzen und neuropathische Schmerzen.

Übergewicht könnte direkt zu chronischen Schmerzen beitragen, indem es entweder die mechanische Belastung der gewichtstragenden Gelenke oder die systemische Entzündung verstärkt.

Indirekt kann Übergewicht zu chronischen Schmerzen beitragen, indem es Depressionen, Schlaflosigkeit und Bewegungsmangel verstärkt.

Eine Gewichtsabnahme kann nachweislich eine Reihe von chronischen Schmerzen lindern. Die Wirkung scheint gering bis mäßig zu sein, aber sie ist genauso wirksam wie die meisten anderen Behandlungen, einschließlich Sport und Physiotherapie.

Übergewicht und Schmerzen
Foto von Artem Podrez: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-person-smartphone-sitzung-4728879/

Abbau von Übergewicht verringert Schmerzen

Die wichtigste Erkenntnis: Zwar braucht es für den Abbau von Körperfett zumindest anfänglich eine gewisse Disziplin, es ist aber eine sinnvolle Strategie zur Behandlung chronischer Schmerzen.

Diese oben genannten Fakten stimmen mit einem wichtigen Thema überein, das sich aus Studien zur Behandlung chronischer Schmerzen ergibt: Maßnahmen, die auf die allgemeine Gesundheit abzielen, wie z. B. körperliche Aktivität, Gewichtsabnahme, Schlaf, psychischer Stress und Substanzmissbrauch, sind oft ebenso wirksam wie Maßnahmen, die auf spezifische muskuloskelettale Pathologien abzielen.

Den letzten Absatz sollten Sie sich am besten noch einmal durchlesen.

Zum Thema Übergewicht, bzw. Adipositas und chronische Schmerzen stellt eine Studie mit dem Titel “The association between chronic pain and obesity” Folgendes fest:

“die Wahrscheinlichkeit, dass krankhaft fettleibige Menschen über Schmerzen klagen, war viermal höher als bei nicht fettleibigen Menschen. Die Prävalenz von Kreuzschmerzen nimmt mit steigendem BMI zu … Im Vergleich zu normalgewichtigen Menschen berichteten übergewichtige Menschen 20 % häufiger über wiederkehrende Schmerzen, und die Raten steigen auf 68 % bei Menschen mit Adipositas der Klasse I, 136 % bei Menschen mit Adipositas der Klasse II und 254 % bei Menschen mit morbider Adipositas.

Schwere Adipositas bei älteren Menschen verdoppelt die Wahrscheinlichkeit, an chronischen Schmerzen zu leiden. Eine systematische Übersichtsarbeit kommt zu dem Schluss, dass fettleibige Menschen ein höheres Risiko haben, an Kopfschmerzen, insbesondere chronischen Kopfschmerzen, zu leiden. Ebenso scheint Adipositas ein Risikofaktor für die Entwicklung von Bauchschmerzen, Beckenschmerzen und neuropathischen Schmerzen zu sein.

Längsschnittstudien deuten ebenfalls darauf hin, dass Adipositas ein Risikofaktor für die Entwicklung chronischer Schmerzen sein kann …”

Und umgekehrt: Schmerzen führen zu Übergewicht

Interessant finde ich, dass auch umgekehrt ein Schuh daraus wird, nämlich dass chronische Schmerzen zu Übergewicht führen:

Chronische Schmerzen sind einer der Hauptgründe, die fettleibige Patienten für ihre Gewichtszunahme anführen … Andere häufige negative Auswirkungen chronischer Schmerzen, wie Bewegungsmangel, schlechter Schlaf und Nebenwirkungen von Medikamenten, können ebenfalls zur Gewichtszunahme bei Patienten mit chronischen Schmerzen beitragen”

Als möglichen Erklärungsansatz schreiben die Autoren, dass Übergewicht zu subtilen und permanenten Entzündungsprozessen im Fettgewebe führen:

“Fettgewebe ist … metabolisch aktiv und dient als endokrines Organ, das proinflammatorische Zytokine und Adipokine produziert und freisetzt … Fettleibigkeit kann durch einen niedriggradigen chronischen Entzündungszustand gekennzeichnet sein, der sich in erhöhten Werten vieler Entzündungsmarker im Serum widerspiegelt … Bei fettleibigen Menschen wurde auch eine Anhäufung von Makrophagen im Fettgewebe nachgewiesen, die bekanntermaßen eine wichtige Rolle bei der Produktion und Freisetzung von Entzündungsmediatoren spielen. Daher kann man davon ausgehen, dass Fettleibigkeit eine systemische Entzündung widerspiegelt, die zu Schmerzen beitragen kann.”

Sowohl das Abnehmen durch Diäten und selbst Operationen (von denen ich stets abraten würde) verbessern die chronischen Schmerzzustände. Nehmen die Patienten nach der Intervention wieder zu, kommen auch die Schmerzen wieder.

Die oben genannten Aussagen werden durch eine Reihe weiterer Studien unterstützt:

Beim nächsten Mal verrate ich Ihnen eine einfache Strategie und eine Taktik, wie Sie effektiv Körperfett abbauen, den Zustand halten oder kontrolliert zunehmen können.

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